Soforthilfe 🐶

Mein Hund bellt andere Hunde an

Jeder, der einen vierbeinigen Gefährten hat weiß, dass Hunde bellen. Jedoch sollte sich das Bellen immer im Rahmen halten und nicht zum Problem werden. Gerade wenn zwei Hunde aufeinander treffen und sich gegenseitig anbellen wird einem klar, wie unangenehm solch eine Situation sein kann.

Denn oft ist es der eigene Hund, der als erster anfängt zu Bellen – daraufhin reagiert der andere Hund. Die naheliegende Ausrede hierbei ist einfach: „Hunde kommunizieren nun mal, indem sie bellen“.

Das stimmt in gewisser Weise. Beispielsweise wenn der Hund sein Herrchen warnen möchte – das ist jedoch nicht der Fall beim spazieren gehen.

Ich zeige dir wie du wieder ohne Sorgen mit deinem Liebsten spazieren gehen kannst, ohne dass er dich vor Fremden blamiert.

Wie Hunde wirklich kommunizieren

Zu aller erst möchte ich den Mythos aus dem Weg räumen, dass Hunde – beinahe – nur durch das Bellen kommunizieren können.

Hunde haben nämlich deutlich mehr Möglichkeiten, ihre Gefühle und Wahrnehmungen auszudrücken. Unter anderem:

  • gegenseitiges beschnuppern
  • Kopfbewegungen
  • Schwanzwedeln

Bellen sollte erst dann folgen, wenn der Hund sich unsicher fühlt und denkt, dass er einer Bedrohung ausgesetzt ist. Er sollte es als Warnung nutzen – als letzte Möglichkeit, wenn etwas komplett schief läuft.

Zwei einfache Methoden, um das Bellen in den Griff zu bekommen

Im folgenden möchte ich dir zwei Methoden zeigen, die einfach anzuwenden sind und in der Regel sehr effektiv sind.

Die Effektivität hängt jedoch von folgendem ab: wie lange ist dein Hund schon daran gewöhnt zu bellen, wenn er einen anderen Hund sieht?

Denn Hunde sind – ähnlich wie wir Menschen – Gewohnheitstiere. Prägen sie sich einmal eine Sache stark ein, ist es schwer, diese wieder abzugewöhnen.

Deshalb solltest du so früh wie möglich damit beginnen, deinen Hund vernünftig zu trainieren.

Die zwei Methoden sind folgende:

  1. Die Leckerli-Taktik
  2. Der Richtungswechsel

Die Leckerli-Taktik

Bei dieser Taktik wird dem Hund verständlich gemacht, dass die Situation in der er sich befindet, vollkommen in Ordnung ist und er sich wohlfühlen kann.

Um das zu erreichen musst du beim Spazieren gehen die Lieblings-Leckerlis deines Vierbeiners dabei haben.

Denn sobald sich ein anderer Hund nähert und Ihr Hund die ersten Anzeichen macht, dass er anfangen möchte zu bellen, rückst du die Leckerlis. Noch bevor er anfängt gibst du ihm ein Leckerli, kniest dich zu ihm und beruhigst ihn.

Das machst du so lange, bis der andere Hund mit seinem Herrchen vorbeigegangen ist.

Beachte dabei, dass auch du dich in dieser Situation gelassen fühlen musst und selbstverständlich dem anderen Herrchen Hallo sagen kannst – nur so sieht ihr Hund, dass die Situation vollkommen normal ist.

Ebenfalls ist es wichtig darauf zu achten, den Hund nicht zu loben, wenn der andere Hund aus dem Blickfeld verschwunden ist: denn in diesem Fall würde dein Hund davon ausgehen, dass es gut ist, keinen anderen Hund in der Nähe zu haben und ihr die Situation aus Glück überstanden habt.

Also: keine Belohnung nach sondern während der Situation.

Weshalb diese Methode so gut ist

Diese Methode hat drei Eigenschaften, welche sie extrem erfolgreich macht:

  1. Das Kauen beruhigt deinen Hund
  2. Die Leckerlis lenken ihn ab
  3. Das Sehen eines anderen Hundes verbindet er fortan mit etwas schönem (Leckerlis)

Der Richtungswechsel

Bei der Methode des Richtungswechsels übt man die Situation „Konfrontation mit einem anderen Hund“ wieder und wieder, bis der Hund merkt, dass es eine angenehme Situation ist.

Hierfür ist es wichtig, dass du einen Bekannten hast, den dein Hund noch nicht kennt – dieser jedoch ebenfalls einen Hund hat. Dein Bekannter und der Hund deines Bekannten sollten hierbei viel Ausdauer haben.

Der Ablauf dieser Methode ist jedoch sehr simpel und effektiv, allerdings deutlich aufwändiger als die Leckerli-Taktik:

  1. Schicke deinen Bekannten mit seinem Hund an einen Ort, den dein Hund kennt. Vorzugsweise eine Station auf dem üblichen Spazierweg.
  2. Nun gehst du mit deinem Hund spazieren und verhältst dich ganz normal.

Irgendwann kommt ihr zu dem Ort, den du mit deinem Bekannten ausgemacht hast und dein Hund wird anfangen zu Bellen. Nun bist du jedoch vorbereitet und hältst die Leine straff und kurz – dabei jedoch tief.

Sobald dein liebster anfängt zu Bellen wechselst du ganz einfach die Richtung. In dem Moment, in dem du umdrehst, sagst du gewissenhaft, jedoch mit Unterdruck „Nein“, „Stopp“ oder ein anderes Wort, welches du deinem Hund bereits beigebracht hast, wenn er mit etwas aufhören soll.

Du gehst mehrere Meter in die entgegengesetzte Richtung – so lange, bis dein Hund nicht mehr bellt.

Daraufhin gehst du wieder in die Richtung deines Bekannten und wiederholst den Richtungswechsel solange, bis dein Hund nicht mehr bellt.

Wenn dein Hund noch nicht zu stark darauf fixiert ist, bellen zu müssen, wird diese Übung ideal funktionieren.

Wie diese Methode optimiert werden kann

Optimaler weise findest du heraus, weshalb dein Hund bellt. Das kann bspw. folgende Gründe haben:

  • Aggression
  • Beschützerinstinkt
  • Angst

Nun reagierst du mit der obenstehenden Richtungswechsel-Methode genau passend zu dem Grund, den dein Hund hat.

Hat dein Hund Angst, so gehst du während dieser Übung beschützend vor Ihm her und drehst um, sobald er anfängt zu Bellen.

Ist es Aggression kannst du ihm währenddessen beispielsweise sanft zureden, sodass er sich beruhigt.

Viele Herangehensweisen um das Bellen abzugewöhnen

Wie du hier siehst, sind bereits diese zwei Methoden komplett unterschiedlich. Es sind komplett andere Herangehensweisen, die jedoch beide funktionieren – man muss jedoch herausfinden, welche der beiden für den eigenen Hund besser ist.